Korrektorat

Das sind die Aufgaben beim Korrekturlesen

Kontrolle von Orthografie, Zeichensetzung und Grammatik: Die klassischen Aufgaben beim Korrekturlesen sind im Grunde schnell beschrieben. Verzwickt wird es, wenn es an die Feinarbeit geht.

Das Ziel einer Textkorrektur ist, einen in allen Punkten fehlerfreien Text abzuliefern. Das braucht viel Übersicht, einen genauen Blick und oft auch ein gutes Gedächtnis. Daneben benötigt ein Korrekturleser oder eine Korrekturleserin auch viel Geduld, denn Korrekturlesen kann ein sehr aufwendiger Job sein.

Tolle Aufgabe – mit einem gewissen Frustpotenzial

Ist der Korrektor oder die Korrektorin mit der Arbeit erst einmal fertig, sieht niemand mehr, wie viele Fehler aus dem Ursprungstext herausgefischt wurden. Die Fehler hingegen, die stehen geblieben sind, die fallen auf und werden dem Textprofi oft genug vorgeworfen. Das macht das Korrekturlesen manchmal ganz schön frustrierend. Aber die Aufgabe kann auch sehr befriedigend sein, denn mit jedem Fehler, den der Korrektor oder die Korrektorin löscht, wird das Manuskript ein kleines bisschen besser. Und genau darum geht es: das Beste aus einem Text herauszuholen.

Interpunktion, Orthografie und Grammatik

Daran denken die meisten sicherlich zuerst, wenn es um die Textkorrektur geht: um richtige Zeichensetzung, fehlerfreie Rechtschreibung und korrekte Grammatik.

Punkt, Punkt, Komma, Strich …

„Komm, wir essen Opa!“ – Kommas retten Leben

Internetspruch

Die richtige Zeichensetzung, also Interpunktion, gehört sicherlich zu den schwierigeren Themen in der deutschen Sprache. Vor allem die Kommasetzung ist bei vielen wenig beliebt. Man muss einen Satz schon feinsäuberlich auseinandernehmen, damit alle Kommas da sitzen, wo sie hingehören. Und um es noch ein wenig komplizierter zu machen, gibt es eine ganze Reihe Kommas, die gesetzt werden können, aber eben nicht gesetzt werden müssen.

Beim Korrekturlesen reicht es nicht aus, alle notwendigen Kommas zu setzen und alle falschen zu löschen. Oft geht es auch darum, hier Einheitlichkeit zu schaffen. Beispiel: Werden zwei Hauptsätze mit „und“ oder „oder“ verbunden, können Sie ein Komma setzen. Sie können es aber auch lassen. Wichtig ist, dass die einmal getroffene Entscheidung über den gesamten Text hinweg eingehalten wird. Schreiben Sie eine ganze Buchreihe oder veröffentlichen Sie noch Texte auf einem Blog, in Broschüren oder geben Sie einen Newsletter heraus, gilt es, die Entscheidung über alle Medien hinweg durchzuhalten.

Kommas sind die Satzzeichen, die für das meiste Kopfzerbrechen sorgen. Aber Punkte, Semikola, Gedankenstriche etc. können ebenso für Fehler sorgen. Gründliches Korrekturlesen sorgt dafür, dass es nach Doppelpunkten korrekt weitergeht, dass Semikola einheitlich gebraucht werden und dass eine öffnende Klammer irgendwo ihr schließendes Gegenstück findet.

Rechtschreibung korrekt?

Gleiches gilt für die Rechtschreibung, also die Schreibung von Wörtern. Auch hier besteht die Aufgabe nicht allein darin, Fehler auszumerzen, also beispielsweise Buchstabendreher oder Vertipper zu finden. Eine einmal gefundene Lösung für Zweifelsfälle sollte beibehalten werden. Beispiel: Orthografie können Sie mit „f“ oder mit „ph“ schreiben. Ich habe mich für die Schreibweise mit „f“ entschieden. Das bedeutet, dass ich nun in anderen Wörtern, die entweder mit „f“ oder „ph“ geschrieben werden können, ebenfalls das „f“ wähle, also „Fotografie“ statt „Photographie“ schreibe. Anderenfalls sind meine Texte in diesem Punkt nicht einheitlich.

Die korrekte Rechtschreibung betrifft natürlich nicht nur deutschsprachige Abschnitte, sondern auch solche in fremden Sprachen. Die jeweilige Sprache sollte der Korrektor oder die Korrektorin also auch beherrschen (oder Sie lassen diese Textkorrektur von einem anderen Dienstleister oder einer anderen Dienstleisterin durchführen). Und auch fachsprachliche Ausdrücke müssen richtig geschrieben sein. Hier kann es sinnvoll sein, sich jemanden mit Erfahrung in der Materie zu suchen.

Fehlerfreier Satzbau

Bei der Korrektur der Grammatik geht es darum, Fehler im Satzbau, sogenannte Syntaxfehler, auszumerzen. Häufig passen Subjekt und Prädikat im Numerus nicht zueinander und es liegen Kongruenzfehler vor. Oder es fehlen Verben und Hilfsverben. Solche Fehler geraten oft in der Überarbeitungsphase in das Manuskript hinein, wenn Lektor und Autor intensiv am Text arbeiten, Sätze umstellen, streichen, wieder einfügen und erneut umstellen …

Es gibt aber auch Grammatikfehler, die Korrektoren und Korrektorinnen nicht anstreichen. So nehmen sie in einem Dialog, der als Beispiel in einem Ratgeber oder Sachbuch aufgeführt ist, nicht zwingend Änderungen vor. Ein Dialog spiegelt die gesprochene Sprache wider und die ist grammatisch häufig nicht korrekt.

Ein Blick auf die Details im Text

Über diese klassischen Fragen hinaus betrachtet eine gründliche Textkorrektur auch zahlreiche Details.

  • Soll im Text gegendert werden? Wenn ja, wie – mit Sternchen, mit großem Binnen-I oder ganz anders? Und wurde diese Entscheidung durchgehalten und korrekt umgesetzt?
  • Gibt es beispielsweise Unternehmensschreibweisen, die im Text einheitlich umgesetzt werden müssen? Das können etwa Produkt- und Markennamen sein, es kann sich aber auch um generelle Vorgaben handeln wie „keine Anglizismen“. Solche Punkte sollten im Normalfall schon vom Lektor oder der Lektorin bearbeitet werden, aber natürlich kann immer mal etwas durchrutschen. Dann ist es gut, wenn sie beim Korrekturlesen noch einmal auf dem Prüfstand stehen.
  • Wie werden Uhrzeiten, Datumsangaben, Währungszeichen etc. geschrieben? Hier gibt es viele Varianten! Sie als Autor oder Autorin wählen eine davon – der Korrektor oder die Korrektorin schaut darauf, dass dies auch durchgehalten wird.
  • Gilt es, rechtliche oder sonstige Vorgaben einzuhalten? Das betrifft beispielsweise Anträge für Fördermittel, die auf eine bestimmte Art gestaltet sein müssen, oder die Literaturlisten in wissenschaftlichen Arbeiten, die den Vorgaben des Bibliografierens der jeweiligen Hochschule entsprechen müssen.

Nicht alle diese Punkte sind Standardleistung beim Korrekturlesen, etwa die Kontrolle von Fußnoten oder von Zitierweisen in Literaturlisten. Je mehr solcher Details im Text vorhanden sind, desto aufwendiger wird das Korrektorat, weil sie mehrere Durchläufe notwendig machen. Teilen Sie Ihrem Korrektor oder Ihrer Korrektorin mit, welche Besonderheiten Ihr Manuskript hat, und vereinbaren Sie, was genau gemacht werden soll. So kann Ihr Dienstleister oder Ihre Dienstleisterin besser planen und sich ausreichend Zeit für Ihren Text freihalten.

Zahlen, Namen und Daten

Zum Korrekturlesen gehört auch, faktische Angaben zu überprüfen. Ist der Name des US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers richtig geschrieben? Stimmen seine Lebensdaten? Allerdings kann es im Korrektorat nur noch darum gehen, Basisdaten zu kontrollieren. Hier ist vor allem der Autor oder die Autorin selbst gefragt, eine gründliche Recherche durchzuführen und für eine saubere Dokumentation zu sorgen. Zudem dient das Lektorat unter anderem dazu, je nach Auftrag diese Punkte zu klären.

Abgleich von Zahlen? Sprechen Sie mit Ihrem Korrektor

Gelegentlich sollen im Korrektorat noch Zahlen in Übersichten und Tabellen kontrolliert und gegebenenfalls mit Angaben im Text abgeglichen werden. Das ist ein sehr aufwendiger Schritt, der nicht Bestandteil einer gewöhnlichen Textkorrektur ist. Wenn in Ihrem Text umfangreiche Tabellen enthalten sind und Sie sich wünschen, dass ein Abgleich von Zahlen erfolgt, sprechen Sie dies am besten im Vorfeld mit Ihrem Korrektor oder Ihrer Korrektorin ab.

Durchsicht von Typografie, Satz und Umbruch

Auch die typografischen Feinheiten sind Gegenstand eines Korrektorats. Die Typografie beschäftigt sich mit der Gestaltung eines Textes. Das beginnt bei der Wahl einer Schriftart für den Fließtext sowie die Auszeichnungen und führt bis zur Frage, ob ein Festabstand aus einem Sechstelgeviert oder einem Achtelgeviert besteht.

Das Korrekturlesen ist der letzte Schritt vorm Druck

Während eines Korrektorats geht es natürlich nicht mehr darum, die Schriftart zu bestimmen, dieser Punkt ist zu diesem Zeitpunkt längst geklärt. Im Vordergrund stehen in dieser Phase Fragen wie: Ist der Umbruch sauber? Sind die Trennungen im Text richtig und leserfreundlich? Wurden Auszeichnungsarten wie etwa Kursivschrift oder Fettdruck einheitlich verwendet? Ist der Apostroph tatsächlich ein Apostroph oder vielleicht doch eher ein Minutenzeichen? Die Qualität eines Textes bemisst sich unter anderem daran, wie gründlich auch hier hingeschaut wurde.

Aus diesen Gründen ist das Korrektorat der letzte Schritt, bevor das Manuskript in den Druck geht. Erst wenn alle anderen Bearbeitungsschritte erledigt sind, der Text in seiner letzten Fassung vorliegt und in das Layout gebracht ist, ist es sinnvoll, das Korrekturlesen zu starten. Wie sonst sollten beispielsweise fehlerhafte Trennungen auffallen? Im Verlagswesen ist dabei von der „Fahnenkorrektur“ (hergeleitet von „Druckfahne“) die Rede; das ist die Korrektur am fertigen, gesetzten Text – so wie er demnächst gedruckt und ausgeliefert werden soll.

Wichtig für den Export in andere Dateiformate

Noch aus einem anderen Grund ist eine Satzkorrektur von großer Bedeutung. Soll das Buch auch auf elektronischem Weg erscheinen, ist entscheidend, dass es „sauber gesetzt“ ist, dass also mit den korrekten, eindeutigen Formatvorlagen gearbeitet wurde.

Die Formatvorlagen, die das Layout des Textes maßgeblich bestimmen, müssen korrekt angewandt sein. Beim Export der Datei in andere Formate sichern sie, dass auch dort ein sauberer Satz entsteht und beispielsweise die Umwandlung in ein E-Book-Format das gewünschte Ergebnis bringt. Ansonsten muss an dieser Stelle aufwendig und teuer nachgearbeitet werden.

Typografie und Satz sind sehr komplexe Themen, die ein umfassendes Wissen erfordern. Wenn Sie ein anspruchsvolles, ungewöhnliches Layout für Ihr Buch wünschen, arbeite ich mit versierten Kollegen zusammen, um für Sie ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Gern überprüfe ich Ihren Text auf Richtigkeit in allen genannten Punkten.


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