Korrektorat

10 Argumente für einen professionellen Korrektor

Korrektur lesen? Das kann doch jeder, der in Deutsch gut in der Schule war. Oder etwa nicht? 10 gute Gründe, warum Sie Ihren Text besser einem Profi anvertrauen sollten.

Ein professionelles Korrektorat kostet. Zumindest kostet es mehr als die Dienstleistung von „Freizeitkorrektoren“, die man in entsprechenden Internetbörsen buchen kann. Warum also nicht an dieser Stelle Geld sparen? Ganz einfach: Weil ein Korrektorat eine anspruchsvolle Aufgabe ist, die viel Fachwissen erfordert und die nicht jeder und nicht jede qualifiziert erledigen kann. Wer hier sparen will, zahlt schnell doppelt.

1. Ein professioneller Korrektor nimmt sich Zeit für Ihr Manuskript

Der größte Feind der Qualität ist die Eile.

Henry Ford

Einen Text gründlich Korrektur zu lesen braucht Zeit. Viel Zeit! Und die sollte am besten am Stück oder in großen Zeitabschnitten vorhanden sein. Das ist besonders wichtig, um einen Text zu vereinheitlichen. Wenn bei einem Wort unterschiedliche Schreibweisen möglich sind, muss ich mich auch auf Seite 286 noch daran erinnern können, ob dieses Wort zuvor im Text schon einmal vorkam und wie es dort geschrieben wurde. Das funktioniert nicht, wenn das Manuskript am Abend in Abschnitten von fünf bis zehn Seiten gelesen wird.

Hinzu kommt, dass ein Korrektorat viel Konzentration erfordert. Nach einem langen Arbeitstag am Schreibtisch lese ich zumindest nicht mehr Korrektur.

2. Ein professioneller Korrektor kennt seine Aufgabe und seine Grenzen

Das Korrekturlesen ist in der Regel der letzte Bearbeitungsschritt, bevor ein Text veröffentlicht wird. Zuvor haben Autor und Lektorin ihn gründlich in die Mangel genommen, an Formulierungen gefeilt und so alles in eine endgültige Form gebracht. Möglicherweise ist der Text zu diesem Zeitpunkt auch schon von anderen Stellen freigegeben worden. Größere Änderungen sollten also nicht mehr vorgenommen werden, da sonst der gesamte Prozess der Bearbeitung und Freigaben wieder von vorn beginnt.

Die Aufgabe beim Korrekturlesen ist klar umrissen: Es geht darum, Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler zu beheben, Schreibweisen zu vereinheitlichen, einen Blick auf die grammatikalische Korrektheit und auf die Umbrüche zu werfen. Natürlich wird ein professioneller Korrektor oder eine professionelle Korrektorin einen Hinweis geben, wenn er auf eine Formulierung stößt, die ihm merkwürdig vorkommt. Aber er wird diese Textstelle nicht von sich aus ändern!

3. Ein professioneller Korrektor geht sensibel mit Ihrem Text um

Fingerspitzengefühl ist gefragt

Oft entscheiden ein Komma oder die Schreibweise eines Worts über die Bedeutung eines Satzes. Hier ist Sensibilität gefragt. Wer in einem Text über die Entwicklung von Plänen während des Korrektorats aus „plan-los“ „planlos“ macht, korrigiert eine Bedeutungsebene aus dem Text heraus. „Plan-los“ ist so vielleicht nicht in einem Wörterbuch zu finden, im Gesamtzusammenhang des Texts kann diese Schreibung jedoch absolut sinnvoll sein. Solche Feinheiten dürfen durch das Korrektorat nicht verloren gehen. Ein professioneller Korrektor oder eine professionelle Korrektorin wird hier einen entsprechenden Hinweis setzen, mehr aber nicht.

4. Ein professioneller Korrektor verfügt über eine professionelle Ausstattung

Im Schrank eines professionellen Korrektors oder eine professionellen Korrektorin steht nicht nur ein deutsches Wörterbuch oder der Rechtschreib-Duden. Im Gegenteil, die verschiedenen Wörterbücher, Grammatiken und sonstigen Nachschlagewerke zu unterschiedlichsten Themen und von diversen Verlagen füllen meist ganze Regale. So besitze ich beispielsweise ein spezielles Börsenlexikon, damit ich auch die Schreibung und Bedeutung von Fachbegriffen wie „Dualpurposefund“ nachschlagen kann. Daneben finden sich die Duden-Bände in allen Farben des Regenbogens, verschiedene Wörterbücher, ein Lexikon der Hamburger Begriffe für meine Hamburg-Bücher, Fachbücher zur Detailtypografie, Managementliteratur, Publikationen zu Zweifelsfällen in der deutschen Sprache und vieles mehr.

Gleiches gilt für die technische Ausstattung. Hier stellen ein professioneller Korrektor und eine professionelle Korrektorin vor allem sicher, dass Ihre Daten geschützt sind – vor Diebstahl ebenso wie vor Verlust –, solange daran gearbeitet wird. Außerdem kann ein Profi mit unterschiedlichsten Dateiformaten umgehen und erspart Ihnen so lästige Konvertierungsarbeiten.

5. Ein professioneller Korrektor investiert in seine Weiterbildung

Zwar haben die meisten professionell arbeitenden Textdienstleister und -dienstleisterinnen ein entsprechendes Studium hinter sich – sind also beispielsweise Germanisten, Anglistinnen oder Romanisten –, besuchen aber trotzdem regelmäßig Seminare und Kurse. Darin frischen sie unter anderem ihr Wissen über die Feinheiten der Rechtschreibung oder zu knifflige Grammatikfragen auf. Solche Fortbildungen schärfen den Blick für Fehler im Text.

Ich besuche regelmäßig Fort- und Weiterbildungen, um fachlich auf dem Laufenden zu bleiben.

6. Ein professioneller Korrektor hat ein professionelles Netzwerk

Diskussionen unter Profis

Jede und jeder von uns grübelt ab und zu über der kniffligen Kommasetzung an einer bestimmten Stelle im Satz oder der Schreibung eines speziellen Worts. Sprachprofis kennen andere Sprachprofis, mit denen sie Zweifelsfälle besprechen können. Gemeinsam wägen sie Bedeutungen ab und argumentieren für oder gegen die Alternativen. Die Entscheidung für eine bestimmte Schreibweise oder für ein bestimmtes Satzzeichen fällt so nicht „aus dem Bauch heraus“, sondern gut begründet und nachvollziehbar.

7. Ein professioneller Korrektor korrigiert eineindeutig

Bei Korrekturen ist entscheidend, dass sich alle Änderungsvorschläge jederzeit und unzweifelhaft der betreffenden Textstelle zuordnen lassen. Und das unabhängig davon, wie viele Korrekturen im Text vorhanden sind. Bei Word-Dokumenten arbeiten Textprofis daher in der Regel mit der „Änderungen-nachverfolgen“-Funktion, die sie aus dem Effeff beherrschen. Sie kennen die verschiedenen Wege, auch in PDFs alle Korrekturen nachvollziehbar zu machen.

Korrektorate werden auch heute noch oft auf Papier vorgenommen. Professionelle Korrektoren arbeiten hier mit den eineindeutigen Korrekturzeichen nach DIN 16 511 und kennen auch sonst alle Tricks, um Übersicht in den Korrekturen zu schaffen, sollten sehr viele Fehler vorhanden sein.

8. Ein professioneller Korrektor beherrscht zahlreiche verschiedene Programme

Sollen die Korrekturen direkt in das elektronische Dokument oder die Datenbank eingetragen werden, ist das für professionelle Korrektoren und Korrektorinnen kein Problem. Die meisten haben eine Vielzahl verschiedener Programme auf ihren Rechnern. Sie beherrschen Word perfekt, arbeiten in InDesign und InCopy, korrigieren PDF-Dokumente ebenso wie epub-Dateien und bewegen sich sicher in unterschiedlichen Datenbanken. WordPress? Typo3? Censhare? Sie werden für jedes Programm einen Profi finden, der Erfahrung in der Arbeit damit hat.

9. Ein professioneller Korrektor hat auch das Layout im Blick

Stimmen die Abstände zwischen den Zeilen und den Worten? Ist eine falsche Schriftgröße in den Text gerutscht? Gehört an diese Stelle ein Festabstand? Professionelle Korrektoren und Korrektorinnen stellen sicher, dass auch Satz und Layout Ihres Manuskripts einwandfrei sind. Sie kennen die Regeln der DIN 5008 für geschäftliche Schriftstücke ebenso wie die typografischen Feinheiten, die im Buchsatz wichtig sind. Die Sorgfalt und der genaue Blick eines Profi decken auch Fehler im Layout auf.

10. Ein professioneller Korrektor sichert sich ab

Wir sind alle nur Menschen und so kommt es vor, dass auch ein professioneller Korrektor oder eine professionelle Korrektorin einmal einen Fehler übersieht. Das ist ärgerlich, passiert aber (am meisten ärgern sich in der Regel der Korrektor und die Korrektorin selbst). Sehr selten können Fehler im Text dazu führen, dass ein Neudruck gestartet werden muss, etwa bei gravierenden Fehlern auf großformatigen Plakaten oder auf dem Buchcover.

Professionelle Korrektoren und Korrektorinnen haben für solche Fälle eine Versicherung, die für den finanziellen Schaden aufkommt, wenn der Fehler von ihnen zu verantworten ist. Und da Vorbeugen besser ist als Heilen, arbeiten viele Profis bei aufwendigen Produktionen gemeinsam mit Kollegen und Kolleginnen nach dem Vieraugenprinzip.

Übrigens habe ich diesen Text geschrieben, nachdem ich einen gesamten Arbeitstag damit verbracht hatte, die hineinkorrigierten falschen Kommas, die übersehenen Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler, die nicht vereinheitlichten Schreibweisen, die unschönen Umbrüche usw. aus einem Manuskript rauszufischen, das zuvor ein „Freizeitkorrektor“ bearbeitet hatte. Mein Auftraggeber wollte an dieser Stelle Geld sparen – und bezahlte letztlich zwei Rechnungen.


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Kontrolle von Orthografie, Zeichensetzung und Grammatik: Die klassischen Aufgaben beim Korrekturlesen sind im Grunde schnell beschrieben. Verzwickt wird es, wenn es an die Feinarbeit geht.

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