Lektorat

Der Verlagslektor und die Autoren

Ende Juli 2015 erschien auf Spiegel Online ein Interview mit einem Verlagslektor über Manuskripte, die auf seinem Schreibtisch landen, und über die Kommunikation mit den Autoren. Im Anschluss daran entspann sich eine heftige Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern der Verlage und des Selfpublishings. Just my two cents …

Normalerweise meide ich ja Kommentarbereiche, aber dieses Mal las ich schon aus beruflichem Interesse mit. Und staunte, welche Argumente da von beiden Seiten ausgetauscht wurden: Der anonyme Verlagslektor prügelte verbal auf die (Hobby-)Autoren und -Autorinnen ein – die prügelten verbal zurück! Recht hatten meiner Meinung nach beide nicht.

Die angebliche Großspurigkeit der Autoren

Die meisten haben keine Chance auf Veröffentlichung“, so lautete die Überschrift des Artikels und das Urteil des Verlagslektors über die bei ihm eingereichten Manuskripte. Und auch wenn der Lektor in diesem Punkt aus vielen Gründen sicher recht hatte, waren seine Ausführungen im Einzelnen doch eher unglücklich. Das zeigten auch die Kommentare eben jener gescholtenen Hobbyschriftsteller und -schriftstellerinnen und ihrer Fans. Die waren allerdings auch oft unglücklich.

Sie haben ein Manuskript vor sich und wünschen sich ein strukturelles, stilistisches und sprachliches Lektorat? Prima, dann sind Sie bei mir genau richtig.

Verunsicherung statt Großspurigkeit

Gewünscht ist eine objektive Sicht

Großspurig und überheblich würden die Autoren auftreten, die doch in der Mehrheit absurde Texte einreichten und über kein Talent verfügten, beklagte sich der Verlagslektor gleich zu Beginn.

Nun weiß ich natürlich nicht, welche Anschreiben und Texte dieser Verlagslektor bekommt, und kann daher nur berichten, was auf meinem Schreibtisch landet. Und da habe ich in nunmehr weit über zehn Jahren höchst selten großspurige Anschreiben von Autoren und Autorinnen erhalten. Im Gegenteil, die meisten, die mich um die Einschätzung ihres Manuskripts bitten, sind eher verunsichert und wünschen sich eine objektive Sicht. Das kann natürlich auch daran liegen, dass sie zuvor schon jede Menge Absagen von Verlagen erhalten haben.

Wertschätzung kostet nichts

Hinter jedem Text steht ein Mensch, der stolz darauf ist

Was allerdings beim Autor und bei der Autorin immer vorhanden ist, ist Stolz auf das Geschriebene. Und das ist auch in Ordnung! Jeder, der sich einmal mit einem Manuskript abgeplagt hat, kennt das überwältigende Gefühl, das entsteht, wenn man fertig ist. Wenn man alles aufgeschrieben hat, was man aufschreiben wollte. Wenn man einen Text zu seinem Ende geführt hat. Es muss mir nicht gefallen, was jemand verfasst hat, dennoch kann ich diese Leistung anerkennen. Das gilt auch für Texte, die mir absurd erscheinen (davon hatte ich die ganze Zeit über genau einen).

  • Mein Tipp an Lektoren und Lektorinnen: Wertschätzung kostet nichts und verpflichtet auch zu nichts. Auch wenn ich einen Text nicht gut und nicht veröffentlichungswürdig finde, steht dahinter ein Mensch, der ihn verfasst hat und der stolz darauf ist. Das kann man problemlos anerkennen.
  • Mein Tipp an Autoren und Autorinnen: Sollte jemand tatsächlich großspurig auftreten, ist das keine gute Idee. Ein Bewerbungsschreiben an einen möglichen Arbeitgeber würden Sie ja auch nicht mit „Sie dürfen sich glücklich schätzen, dass ich Sie als meinen nächsten Arbeitgeber ausgewählt habe“ beginnen, oder?

Nur mit Schreibwerkstatt?

Dabei sei ein gutes Anschreiben ganz einfach, führte der Lektor weiter aus: „Darin muss nur stehen, an welchen Schreibwerkstätten der Autor teilgenommen, wo er schon publiziert und welche Preise er gewonnen hat.“

Qualitätsmerkmal? Ja. Ausschlusskriterium? Nein.

Ehrlich gesagt hatte ich das als ironische Bemerkung verstanden, die Reaktionen im Kommentarbereich zeigten mir aber, dass die meisten Leser und Leserinnen dies ernst genommen hatten. Echt jetzt, lieber Lektor? Klar, das sind alles Qualitätsmerkmale, aber ich würde die anderen Autoren und Autorinnen, die das nicht vorzuweisen haben, nicht unbedingt ausschließen wollen. So hatte ich einmal ein hervorragendes Manuskript oder vielmehr einen Textausschnitt daraus auf dem Schreibtisch, geschrieben von einer Autorin ohne Veröffentlichungen und ohne Kurse etc., wie sie mir im Telefonat versicherte. Ich war sofort davon überzeugt, dass dieses Buch in einem Verlag erscheinen würde. Diese Autorin hatte auch schon Anfragen von Agenturen vorliegen (weshalb ich dann als freie Lektorin leider wieder draußen war aus dem Spiel, sehr schade).

Schreibwerkstätten schaden nicht

Nichtsdestotrotz, liebe Autoren und Autorinnen, schaden Schreibwerkstätten bestimmt nicht. Bei manchen angehenden Schriftstellern wird es sicherlich erst einmal darum gehen, die Grundlagen zu erlernen: Entwicklung von tragfähigen Gliederungen, Möglichkeiten der Leserführung, nutzwertige Elemente sinnvoll einsetzen etc. Fortgeschrittene Autorinnen erarbeiten und verfeinern dann ihren Stil, erweitern ihren Sprachschatz, bauen komplexere Argumentationen etc. Gute Schreibwerkstätten sorgen dafür, dass der oder die Schreibende eine eigene Stimme entwickelt.

Ein paar Seiten reichen aus

Bei den meisten Manuskripten lese er nur die ersten zehn bis 15 Seiten, berichtete der Lektor weiter. Das reiche aus, um die Qualität zu beurteilen. Diese Aussagen wurde in der folgenden Diskussion von vielen Kommentatoren heftig kritisiert.

Ein kurzer Abschnitt reicht für die Einschätzung

Aus professioneller Sicht muss ich dem Lektor in diesem Punkt zustimmen. Ein relativ kurzer Ausschnitt genügt, um zu einer validen Einschätzung zu kommen. Wenn mir auf den ersten fünf Seiten ausschließlich Banalitäten begegnen, langatmige und verworrene Beschreibungen von Nebensächlichkeiten erfolgen und ein Klischee nach dem anderen bedient wird, muss und kann ich davon ausgehen, dass es den Rest des Buchs so weitergeht. Wenn ein solches Manuskript in einem Verlag landet, ist das ein Grund, es abzulehnen.

Der Verlag als Unternehmen

Verlage müssen wirtschaftlich arbeiten

„Als Verlag sind wir keine Literaturförderinstitution, sondern ein Unternehmen, das am Jahresende eine positive Bilanz liefern muss.“ Das ist für mich der wichtigste Satz im ganzen Interview, denn er wirft ein Schlaglicht auf das große Missverständnis zwischen Autor und Verlag. Natürlich muss ein Verlag wirtschaftlich arbeiten und die richtige Auswahl der Manuskripte durch den Lektor ist dafür eine wesentliche Voraussetzung. Die Margen im Buchmarkt sind übrigens in der Regel sehr niedrig, von übermäßigem Gewinnstreben kann in den meisten Fällen keine Rede sein. Wenn ein Lektor für ein Manuskript keine Vermarktungschance in seinem Verlag sieht, wird und muss er es ablehnen.

Das heißt aber nicht, dass die verschiedenen Verlage nicht bereit wären, auch wirtschaftliche Risiken für ein Buch einzugehen. Im Gegenteil! Verleger und Verlegerinnen, Lektoren und Lektorinnen sind in der Regel Büchermenschen und machen ein Buch manchmal auch nur, weil sie es gern veröffentlicht sehen möchten. Viele (nicht alle) investieren sehr viel Geld in Aufmachung und Ausstattung, einfach weil sie es so schöner finden. An welchen Stellen aber der Verlag das wirtschaftliche Risiko eingeht und Geld investiert, ist allein seine eigene Entscheidung.

Verlage sind alle gierig, Qualität hat keine Chance

Qualität spiele keine Rolle, es gehe ausschließlich um die Marktchancen, also die Verkäuflichkeit des Buchs, beurteilten dagegen viele Kommentatoren die Arbeit eines Verlagslektors. Keine Frage: Es gibt Verlage, in denen das so und nicht anders ist. Es gibt Verlagslektoren und -lektorinnen, die bei einem Manuskript ausschließlich darauf schauen (müssen), ob sich voraussichtlich genügend Leser und Leserinnen finden werden, um nicht nur die Kosten wieder einzuspielen, sondern auch einen satten Gewinn abzuwerfen. Das ist grundsätzlich auch völlig legitim, Verlage sind Wirtschaftsunternehmen wie andere auch. Oberstes Ziel ist der Gewinn. Niemand würde doch beispielsweise von einem Zahnpastahersteller erwarten, ein Produkt zu entwickeln und mühselig am Markt zu platzieren, von dessen Erfolg im Haus niemand überzeugt ist (zumal die Konkurrenz im Buchmarkt ungleich größer ist als im Zahnpastamarkt).

Buchenthusiasten am Werk

Dennoch ist dieses Pauschalurteil geradezu absurd falsch: Es gibt in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach Angaben des Adressbuchs des Deutschen Buchhandels rund 24.000 Verlage. Die lassen sich nicht alle über einen Kamm scheren. Jeder Verlag hat sein eigenes Profil, setzt eigene Schwerpunkte, hat andere Ziele. Hinter vielen dieser Unternehmen stehen Enthusiasten, die mit großem persönlichen und auch finanziellen Aufwand wunderschöne Bücher produzieren: sowohl inhaltlich als auch in der Aufmachung. Ein Blick auf die Liste der „Schönsten deutschen Bücher“, die von der Stiftung Buchkunst prämiert werden, reicht aus, um das Pauschalurteil zu widerlegen.

Die Verlage haben keine Ahnung, die haben ja sogar „Harry Potter“ abgelehnt

Hinterher ist man immer klüger

Deutsches Sprichwort

Dieses Argument war mehrfach zu lesen. Richtig ist, dass Joanne K. Rowling ihr Manuskript bei zahlreichen Verlagen eingereicht und auch viele Absagen erhalten hatte, bevor es mit einem Vertrag klappte. Hier gilt die alte Regel: Hinterher ist man immer klüger! Es gab ja auch Experten und Expertinnen, die sich nie und nimmer vorstellen konnten, dass Otto-Normalbürger je einen Computer brauchen könnte. Oder ein tragbares Telefon. Oder ein Auto.

Ein Erfolg wie Harry Potter lässt sich nicht vorhersagen und nicht planen. Ich kenne andere Kinder- und Jugendbücher aus dem Fantasybereich, die ich persönlich ebenso gut finde wie die Geschichte rund um den Zauberlehrling. Warum ist diesen kein so großer Erfolg beschieden? Das weiß niemand! Harry Potter ist eine in der Entwicklung der Verkaufszahlen und der Vermarktung absolut einmalige Erscheinung am Buchmarkt und als Vergleichsmaßstab ungeeignet. Aus den Absagen, die die Autorin dieses Manuskripts erhielt, zu schließen, dass die Kollegen und Kolleginnen in den Lektoraten der Verlage grundsätzlich unfähig seien, ist wohl kaum angemessen.

Und: Auch Joanne K. Rowlings Serie ist ja in einem Verlag erschienen, zumindest ein Lektor oder eine Lektorin hat also das Potenzial des Texts erkannt. Übrigens war die erste Auflage eher klein. Wie gesagt, Erfolg lässt sich nicht vorhersagen …

Die Meinungsfreiheit in Gefahr?

Jeder kann veröffentlichen, was er will, solange er sich dabei an geltendes Recht hält

Dieses Argument habe ich in den Kommentaren tatsächlich gefunden: Würden nur einige wenige Personen in den Verlagen darüber entscheiden, was veröffentlicht wird, stelle das einen Eingriff in die Meinungsfreiheit dar.

Äh, nein, das stimmt natürlich nicht! Jeder kann veröffentlichen, was auch immer er will. Zumindest solange er sich dabei an geltende Gesetze hält, also in seinen Texten niemanden beleidigt, keine Anleitung zum Bombenbau gibt, keine Volksverhetzung betreibt etc. Im Gegenteil, noch nie war es so einfach und preiswert wie heute, seinen eigenen Text zu publizieren – etwa als Bloggerin oder als Selfpublisher.

Die Frage ist, wer die anfallenden Kosten für die Veröffentlichung übernimmt. Wer als Autor oder Autorin einen Verlagsvertrag erhält (und dabei nicht gerade an einen Druckkostenzuschussverlag geraten ist, das ist aber ein anderes Thema), sollte in der Regel mit den Kosten rund um die Buchproduktion wenig bis gar nichts weiter zu tun haben, die übernimmt der Verlag. Hier gibt es aber eine bedenkliche Entwicklung: Immer weniger Verlagen gönnen ihren Bücher ein professionelles Lektorat, manche sparen sogar am Korrektorat.

Bei normalen Verlagsverträge hingegen sind Autor und Autorin sogar an den Verkäufen beteiligt. Aber niemand hat ein Recht darauf, dass jemand anderes, beispielsweise ein Verlag, die Kosten für die Veröffentlichung des Buchs trägt.

Wer sein Glück als Selfpublisher oder Selfpublisherin versucht, muss alles selbst bezahlen und veranlassen. Das sind unter anderem die Ausgaben für

  • Lektorat,
  • Korrektorat,
  • Covergestaltung,
  • Vermarktung
  • und den Vertrieb

Und hinzu kommt noch der Zeitaufwand, der entsteht, um all das zu managen. Dann stellt man schnell fest, dass doch einiges an Kosten und Aufwand anfällt, bis ein schönes Buch auf den Markt kommt, das auch Chancen auf Erfolg hat.

Diese Punkte bezieht auch ein Verlag in seine Überlegungen ein und sie beeinflussen seine Entscheidung. Besteht eine Aussicht darauf, die Ausgaben mit dem Buch wieder zu erwirtschaften? Keine Frage: Für einen Selfpublisher und eine Selfpublisherin ist es ein schöner, auch ideeller Erfolg, wenn von seinem Titel 1500 bis 2000 Stück verkauft werden. Rein wirtschaftlich gesehen decken solche Bücher im Verlagsbereich meist gerade einmal die Kosten.

„Dann gehe ich halt zu Amazon“

Alle können im Selfpublishing veröffentlichen

Viele der von Verlagen abgelehnten Autoren und Autorinnen versuchen ihr Glück im Selfpublishing über Amazon. Und das ist auch gut so, bietet diese Plattform – ebenso wie andere vergleichbare Plattformen auch – doch allen, wirklich allen, die Möglichkeit, ihr Geschriebenes zu veröffentlichen.

Mir ist bei diesem Argument vor allem aufgefallen, wie groß Fixierung auf diesen einen Anbieter ist. Amazon ist nur einer der zahlreichen Dienstleister für das Selfpublishing. Er bietet viele Vorteile, hat aber auch Nachteile. Sinnvoll ist es in der Regel, über verschiedene Distributoren zu gehen, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen.

Und noch etwas anderes ist mir bei diesem Argument aufgefallen: Den Verlagen drohen unter Umständen die Autoren und Autorinnen wegzulaufen. Wenn ein Autor oder eine Autorin einmal richtig erfolgreich ist – warum sollten sie dann zu einem Verlag wechseln? Autorenpflege war und ist wichtig, auch bei Hobbyschriftstellern und -schriftstellerinnen, die bisher noch keinen Bestseller geschrieben haben. Wer weiß, vielleicht ist ja das nächste Buch der Verkaufsschlager schlechthin? Bei welchem Verlag dieses Manuskript dann möglicherweise für die weitere Verwertung vorgestellt wird, hängt auch davon ab, wie im Vorfeld mit dem Verfasser und der Verfasserin umgesprungen wurde.

Mit einem Autorenbashing, wie es der Verlagslektor im Interview betrieben hat und wie es leider immer noch so oft vorkommt, ist meiner Meinung nach niemandem geholfen, am wenigsten den Verlagen.

Autoren und Autorinnen sind in der Pflicht

Umfassende Recherche zu Verlagen ist erforderlich

Grundsätzlich gilt: Die Autoren und Autorinnen, die in einem Verlag veröffentlichen wollen, sind in der Pflicht, sich zu informieren und eine umfassende Recherche zu betreiben. Viele Verlage werden mit unaufgefordert eingesandten Manuksripten schier überschwemmt.

Wer einen Band über die Landwirtschaft im norddeutschen Raum geschrieben hat, sollte sich erkundigen, welche Verlage überhaupt Bücher zur Agrarökonomie veröffentlichen und ob es sich dann eher um Texte über konventionelle Landwirtschaft oder über biologisch-dynamischen Landbau handelt. Dann muss eine sehr ehrliche Einschätzung folgen: Passt mein Buch in dieses Programm? Vielleicht kommt auch ein Verlag infrage, der norddeutsche Wirtschaft im Programm hat. Wenn aber die Recherche zeigt, dass dieser Verlag noch nie einen Band über Landwirtschaft herausgebracht hat und auf die Autoindustrie spezialisiert ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er auch dieses Manusktipt ablehnen wird.

Leider schicken viele Autoren und Autorinnen ihre Texte einfach ungezielt an alle möglichen Verlage, um dann von den vielen Absagen enttäuscht zu werden. Das verursacht nur unnötige Arbeit und Frust auf beiden Seiten: Die Schriftsteller und Schriftstellerinnen fühlen sich nicht wertgeschätzt, die Kollegein und Kolleginnen in den Lektoraten und Verlagen sind von den zahllosen unpassenden Manuskripten zu Recht genervt. In den meisten Fällen haben die Verlage umfangreiche Informationen auf ihren Webseiten hinterlegt, welche Manuskripte überhaupt Chancen auf Veröffentlichung haben, in welcher Form die Informationen dazu am besten eingereicht werden sollen, wie das Exposé also gestaltet sein soll. Diese Hinweise sollten Autoren und Autorinnen unbedingt beachten.

Wie Sie ihre Veröffentlichungschancen steigern

Damit sind wir bei den Möglichkeiten, wie Autoren und Autorinnen ihre Veröffentlichungschancen steigern können.

  • Planen Sie Ihr Buch gründlich im Vorfeld durch. Je besser Ihr Konzept ist, desto überzeugender wird das jeweilige Exposé, das Sie – natürlich passgenau zugeschnitten – im Verlag einreichen. Und um so eher wird sich der Lektor oder die Lektorin mit Ihrem Manuskript befassen.
  • Gehen Sie über Agenturen. Ein Buchagent beziehungsweise eine Buchagentin kennt den Markt genau und kann sehr gut einschätzen, in welches Verlagsprogramm Ihr Manuskript passen könnte, welcher Lektor für Ihren Schreibstil offen ist etc. Damit verhindern Sie, dass Ihr Text in der Flut der unaufgefordert eingesandten Manuskripte untergeht. Allerdings arbeiten Agenturen genauso wie Verlage, Manuskripte, die aus qualitativen Gründen keine Chance auf Veröffentlichung haben, werden auch hier abgelehnt. Außerdem müssen Sie sich früh für den Weg über die Agenturen entscheiden. Die meisten nehmen keine Bücher mehr an, wenn diese bereits Verlagen angeboten wurden.
  • Reichen Sie Texte bei Zeitschriften und Sammelbänden ein. Wer schon Veröffentlichungen nachweisen kann, hat es leichter.
  • Arbeiten Sie an Ihrem Schreibstil. Schreiben ist zum Teil (aber nicht nur) Handwerk. Und das kann man lernen. Dazu können Sie Kurse besuchen, für den Einstieg reicht es aber vielleicht auch aus, ein Buch über das Schreiben und schreibtechnische Grundlagen zu lesen oder sich in einem der vielen Foren für Schriftsteller anzumelden und mitzumachen. Dabei geht es nicht darum, alle Texte glattzubügeln. Im Gegenteil, gerade in den Stereotypen, den ungelenken Beschreibungen, den Sprünge in der Argumentation und der Leserführung gleichen sich viele Texte. Wie man solche Mängel vermeidet und damit zu einem eigenen Stil findet, lässt sich lernen.
  • Veröffentlichen Sie selbst. Wenn Sie Ihr Buch im Selfpublishing herausgeben und damit einen großen Erfolg feiern, werden die Verlage von allein auf Sie aufmerksam. Ob Sie selbst dann allerdings noch mit den Verlagen zusammenarbeiten oder vielleicht lieber weiterhin auf das Selfpublishing setzen wollen, ist eine andere Frage.

Sie sind Ratgeber-, Sachbuch- oder Fachbuchautor und wünschen sich eine Beratung? Sprechen Sie mich an und finden wir gemeinsam heraus, wie Sie Ihr Buch am besten veröffentlichen können.


Lesen Sie mehr über das Lektorat aus der Redaktion Natusch